Hilfe & Support

Informationen, Hilfe und Antworten rund um Ihre Behandlung bei RevoCan.

Allgemeine Informationen

Das breite therapeutische Spektrum von medizinischem Cannabis ermöglicht die Anwendung bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern und Symptomen. Insbesondere bei chronischen Schmerzen, ADHS, Depressionen, Migräne und Schlafstörungen findet die Therapie Anwendung. Der Gesetzgeber hat deshalb darauf verzichtet, einzelne Indikationen aufzuführen. Cannabisblüten und -extrakte können für jede Indikation verordnet werden, wenn "eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Leistung im Einzelfall nicht zur Verfügung steht" oder wenn diese Leistung "im Einzelfall nach der begründeten Einschätzung des behandelnden Vertragsarztes unter Abwägung der zu erwartenden Nebenwirkungen und unter Berücksichtigung des Krankheitszustandes nicht zur Anwendung kommen kann". Allerdings muss die Eignung in jedem Einzelfall durch den behandelnden Arzt geprüft und die Dosis bestimmt werden.

RevoCan ist eine telemedizinische Plattform, betrieben durch eine Privatarztpraxis mit erfahrenen Cannabisärzten, die hauptberuflich im Bereich der Inneren Medizin tätig sind und sich auf Behandlungen mit cannabisbasierter Medizin spezialisiert haben.

Wir betreuen Patientinnen und Patienten mit den unterschiedlichsten Erkrankungen und begleiten sie durch den gesamten Prozess, um die von Ihnen benötigte Behandlung so sicher und unkompliziert wie möglich zu gestalten. Ob Cannabinoide eine Therapieoption in Ihrem individuellen Fall sein könnten, klären wir gerne gemeinsam mit Ihnen ab.

Bei schwerwiegenden, länger andauernden physischen oder psychischen Beschwerden kann eine Cannabinoid-Therapie sinnvoll sein – vorausgesetzt, dass diese Beschwerden bisher nicht erfolgreich behandelt werden konnten oder die bisherige Medikation aufgrund von Nebenwirkungen nicht verträglich war. Cannabisbasierte Medikamente finden Anwendung bei chronischen, insbesondere neuropathischen Schmerzen, Clusterkopfschmerz, Spastik sowie schmerzhaften Muskelverspannungen bei MS, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und einigen psychiatrischen Erkrankungen wird Cannabis eingesetzt.

Medizinische Informationen

Bei Vorliegen einer schweren Persönlichkeitsstörung, Psychose oder eines schweren Herz- oder Nierenleidens sollte Cannabis nicht verordnet werden. Gleiches gilt für Schwangere und stillende Mütter. Bei jugendlichen Patienten besteht ein erhöhtes Langzeitrisiko für Psychosen aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Gehirnentwicklung, weshalb hier eine Cannabis-Therapie nur nach sorgfältiger Abwägung, Aufklärung und anhaltend hohem Leidensdruck erfolgen sollte.

Medizinisches Cannabis entfaltet seine Wirkung über Cannabinoid-Rezeptoren im Körper und Gehirn. Die Wirkung hängt von der Verabreichungsform, der Cannabis-Sorte und dem Gehalt verschiedener Cannabinoide ab. Ziel ist es, die Therapie individuell anzupassen, um Beschwerden zu lindern – mögliche Effekte reichen von beruhigend und schmerzstillend bis hin zu stimmungsaufhellend und entzündungshemmend.

Die Einnahme von medizinischem Cannabis erfolgt überwiegend inhalativ oder oral – je nach Form des Präparats. Cannabisextrakte werden beispielsweise in Tropfenform verabreicht, während Cannabisblüten über einen Verdampfer (Vaporisator) inhaliert werden. Eine orale Einnahme über Tee ist möglich, jedoch aufgrund schwer reproduzierbarer Ergebnisse nicht empfehlenswert. Das Rauchen von Cannabisblüten wird aufgrund gesundheitlicher Risiken nicht angewendet.

Cannabinoide gelten als wirksam, sicher und verträglich – auch für eine Langzeittherapie. Allergische Reaktionen sind sehr selten. Zu Beginn der Behandlung können jedoch Nebenwirkungen wie schneller Herzschlag, Mundtrockenheit, Schwindel, Müdigkeit, Euphorie oder Appetitsteigerung auftreten. In der ärztlich überwachten Therapie wurde bislang keine Abhängigkeit festgestellt, da therapeutische Dosen niedrig gehalten und regelmäßige Kontrollen durchgeführt werden.

Zu Beginn einer Therapie erfolgt stets eine Einschleichdosierung – die Dosis wird langsam gesteigert. Die Anfangsdosis hängt vom THC-Gehalt ab, und die therapeutisch wirksame Dosis variiert individuell, liegt jedoch in der Regel unterhalb der psychoaktiven Schwelle. Zudem sind Ärzte an eine gesetzliche Verschreibungshöchstmenge (100 g pro 30 Tage) gebunden.

Rechtliche Informationen

Die Verschreibung von medizinischem Cannabis ist seit dem 10. März 2017 mit dem "Cannabis als Medizin"-Gesetz ohne Ausnahmegenehmigung möglich. Voraussetzung ist eine ärztliche Verordnung, wobei der Arzt die Notwendigkeit der Cannabis-Therapie bei schwerwiegenden, chronischen Erkrankungen beurteilt. Zudem darf die Therapie nur durchgeführt werden, wenn keine anderen allgemein anerkannten medizinischen Leistungen zur Verfügung stehen oder diese aufgrund von Nebenwirkungen nicht anwendbar sind. Es muss eine begründete Hoffnung auf Linderung der Beschwerden bestehen.

Grundsätzlich dürfen Patienten am Straßenverkehr teilnehmen, sofern die Medikation nicht zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit führt. Dies entspricht den Regelungen bei anderen Medikamenten, wie beispielsweise Opioid-Verschreibungen. Ihr behandelnder Arzt wird Sie im persönlichen Gespräch darüber informieren, was insbesondere zu Beginn der Therapie zu beachten ist. Eine individuelle Rechtsberatung kann jedoch ausschließlich ein Rechtsanwalt erteilen.

Kosten und Zahlungen

Die Kosten für die ärztliche Behandlung, das Präparat aus der Apotheke sowie Gebühren für medizinische Verdampfer sind bei privaten Krankenkassen grundsätzlich erstattungsfähig. Die Abrechnung erfolgt nach den Standards der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Allerdings kann keine Garantie gegeben werden, dass Ihre Krankenkasse die Kosten vollständig oder teilweise übernimmt. Bei gesetzlich Krankenversicherten muss vor Therapiebeginn ein Antrag gestellt werden – oft unter Genehmigungsvorbehalt. Zudem sind Atteste und Gutachten erforderlich, um die medizinische Notwendigkeit zu belegen. Da RevoCan privatärztlich arbeitet, ist eine Kostenerstattung durch gesetzliche Krankenkassen in der Regel nicht möglich.

Aufgrund der rechtlichen Vorgaben für eine Niederlassung ohne kassenärztliche Zulassung können ausschließlich privatärztliche Behandlungen angeboten werden. Bei RevoCan setzen sich die Kosten wie folgt zusammen: Persönliches Erstgespräch ca. 95–105 € (einmalig), Cannabis-Rezept für 30 Tage ca. 10 € (monatlich) und eine ausführliche Online-Videosprechstunde inkl. Rezept ca. 85–95 € pro Quartal. Bei Therapieumstellungen oder Nebenwirkungen kann eine verkürzte Videosprechstunde zwischen 25 und 50 € berechnet werden. Zusätzlich tragen Sie die Kosten für das jeweilige Präparat. Für Folgerezepte fällt eine geringe Gebühr von ca. 10 € an, und bei Terminabsagen (ab 24 Stunden Vorlauf) wird ein Ausfallhonorar von 35,00 € berechnet.

Therapieablauf

Nach der Sprechstunde erhalten Sie einen Scan des Rezeptes per E-Mail. Mit diesem Scan können Sie in Ihrer Wunschapotheke die Verfügbarkeit und Kosten des Präparats prüfen und es bestellen. Das Originalrezept wird nach Ihrer Rückmeldung direkt an die Apotheke geschickt – so entfällt ein zusätzlicher organisatorischer Aufwand. Das entwertete Originalrezept erhalten Sie anschließend zusammen mit Ihrem Präparat.

Zu Beginn der Therapie füllen Sie einen digitalen medizinischen Fragebogen aus, der von uns geprüft wird. Sobald alle erforderlichen Unterlagen vorliegen, vereinbaren wir einen Termin für ein persönliches Erstgespräch vor Ort. Anschließend erfolgen die Folgetermine überwiegend als digitale Videosprechstunde – so können Sie die Therapie komfortabel von zu Hause aus fortführen. Bei Bedarf wird das verschriebene Präparat auch über Versandapotheken direkt zu Ihnen nach Hause geliefert.

Nach Eingang aller erforderlichen Dokumente prüfen wir Ihre Anfrage sorgfältig. Die Bearbeitungsdauer variiert je nach Auslastung, beträgt jedoch in der Regel 1 bis 2 Werktage, bis Sie über die weiteren Schritte informiert werden.

Im Rahmen der freien Apothekenwahl können Sie das Rezept grundsätzlich in jeder Apotheke in Deutschland einlösen. Einige Patienten berichten, dass Verfügbarkeiten und Preise schwanken können. Auf Wunsch empfehlen wir Ihnen spezialisierte Versandapotheken, die das Präparat bequem per Paket an Sie liefern.

Nach Ihrer kostenlosen Behandlungsanfrage benötigen wir alle relevanten medizinischen Unterlagen – dazu zählen Diagnosen, Medikationspläne und Arztbriefe. Sollten Sie bereits eine Behandlung mit medizinischem Cannabis erhalten haben, sind auch frühere Rezepte hilfreich.

Die Therapiekontrollen erfolgen in der Regel alle 3 Monate über eine Videosprechstunde, sodass Sie bequem von zu Hause aus betreut werden können. Für Rückfragen oder weiterführende Informationen steht Ihnen Ihr behandelnder Arzt auch in persönlichen Gesprächen zur Verfügung.

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