Chronische Schmerzen
Medizinisches Cannabis zur Linderung und Therapie chronischer Schmerzen bei RevoCan.
Chronische Schmerzen: Symptome, Diagnose und Ursachen
Chronischer Schmerz liegt vor, wenn Beschwerden länger als drei Monate anhalten oder regelmäßig wiederkehren – häufig am unteren Rücken, in der Nacken‑ oder Gelenkregion. Die Warnfunktion des akuten Schmerzes tritt in den Hintergrund; Schmerz wird selbst zur Erkrankung mit eigener Dynamik. Häufig bestehen Begleitsymptome wie Schlafstörungen, Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit.
Chronische Schmerzen wirken sich auf Arbeit, Alltag und Psyche aus und gehen nicht selten mit Angst und depressiver Stimmung einher. Eine fundierte Diagnostik umfasst Anamnese, körperliche Untersuchung, ggf. Bildgebung sowie die Erfassung psychosozialer Faktoren. Oft ist ein interdisziplinärer Behandlungsplan erforderlich.
Arthrose und ihre Behandlungsperspektiven
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung mit progredientem Knorpelabbau. Typisch sind belastungsabhängige Schmerzen, Anlaufschmerz, Schwellneigung und zunehmende Bewegungseinschränkung; in fortgeschrittenen Stadien treten auch Ruheschmerzen auf. Ursachen sind u. a. Alter, Fehlstellungen, Übergewicht und vorangegangene Verletzungen.
Die Diagnose stützt sich auf Klinik und Bildgebung (v. a. Röntgen). Die Therapie reicht von Gewichtsreduktion, Physiotherapie und gelenkschonender Aktivität über Analgetika/Antiphlogistika bis zu Injektionen und operativen Verfahren.
Cannabinoide können bei ausgewählten Patientinnen und Patienten Schmerzen und Schlafstörungen abschwächen. Sinnvoll ist der Einsatz als ergänzende Option, wenn Standardtherapien unzureichend wirken oder nicht vertragen werden.
Therapeutische Ansätze bei chronischen Schmerzen
Empfohlen wird eine multimodale Schmerztherapie: Bewegung/Physiotherapie, Edukation und psychologische Verfahren (z. B. KVT, Schmerzbewältigung) kombiniert mit abgestufter Pharmakotherapie. Eingesetzt werden u. a. Paracetamol/NSAR, Koanalgetika (Antidepressiva, Antikonvulsiva) und – sorgfältig indiziert – Opioide. Invasiv‑operative Optionen werden individuell geprüft.
Wirkungsweise der Cannabistherapie
Cannabinoide modulieren Schmerzverarbeitung über CB1/CB2‑Rezeptoren im zentralen und peripheren Nervensystem. Sie gelten als Koanalgetika: Sie beeinflussen nozizeptive Transmission, Entzündungsmediatoren und Stressreaktionen, ohne ein klassisches Analgetikum zu sein. Klinisch berichten manche Betroffene über weniger Schmerz, besseren Schlaf und geringeren Bedarf an Begleitmedikation.
Perspektive der Cannabistherapie
Als add‑on kann Cannabis bei chronischen Schmerzen erwogen werden, wenn Standardtherapien nicht ausreichend helfen oder nicht vertragen werden. Ziel ist Symptomlinderung, Schlafverbesserung und ggf. Opioid‑Sparing. Wirkung und Verträglichkeit sind individuell; die Therapie sollte strukturiert eingeleitet und regelmäßig evaluiert werden.
Quellen
- Cahill et al. Front Public Health (2021)
- MacCallum et al. Front Pharmacol (2021)
- Takakuwa & Sulak. Cureus (2020)
- Bachhuber et al. J Psychoactive Drugs (2019)
- Gruber et al. Exp Clin Psychopharmacol (2021)
- Piper et al. J Psychopharmacol (2017)
- Bellnier et al. Ment Health Clin (2018)
- Wilsey et al. J Pain (2013)