Schlafstörungen
Medizinisches Cannabis zur wirksamen Behandlung von Insomnien, Durchschlafstörungen und anderen Schlafproblemen.
Cannabistherapie bei Schlafstörungen
Insomnien betreffen einen großen Teil der Bevölkerung. Ein- und Durchschlafstörungen führen zu Tagesmüdigkeit, Leistungseinbußen und emotionaler Anspannung. Entscheidend ist die Behandlung der Ursachen (z. B. Stress, Schmerz, psychische oder somatische Grunderkrankungen) und der Aufbau gesunder Schlafgewohnheiten.
Ursachen und Diagnose von Schlafstörungen
Auslöser sind u. a. Stress, Angst, Schmerzen, Schichtarbeit, Medikamente, Atem- oder Bewegungsstörungen im Schlaf. Die Diagnostik umfasst Anamnese, Screening auf Komorbiditäten und ggf. schlafmedizinische Tests. Erst danach wird individuell therapiert.
Klassische Therapieansätze
Erstlinientherapie ist die kognitive Verhaltenstherapie bei Insomnie (KVT-I) plus Schlafhygiene und Entspannung. Hypnotika werden – wegen Neben- und Abhängigkeitspotenzial – zurückhaltend und zeitlich begrenzt eingesetzt.
Medizinisches Cannabis als neuer Therapieansatz
Ein Teil der Patientinnen und Patienten berichtet unter Cannabinoiden über schnelleres Einschlafen und besseres Durchschlafen – insbesondere bei schmerz- oder stressassoziierter Insomnie. Eine sorgfältige Indikationsstellung und Verlaufskontrolle sind wichtig.
Wie Cannabinoide bei Schlafstörungen wirken
Das Endocannabinoid-System moduliert den Schlaf-Wach-Rhythmus. CBD wirkt anxiolytisch, THC kann schlafanstoßend sein und u. a. den REM-Anteil beeinflussen. In der Praxis steht Symptomkontrolle (z. B. weniger nächtliche Schmerzen/Unruhe) im Vordergrund; die Titration erfolgt nach dem Prinzip 'start low, go slow'.
Perspektiven der Cannabistherapie bei Schlafstörungen
Bei ausgewählten Betroffenen kann Cannabis ergänzend zur KVT-I und zur Behandlung der Grunderkrankung eingesetzt werden – vor allem bei schmerz-, angst- oder spannungsbedingter Insomnie. Nutzen, Nebenwirkungen und Tagesmüdigkeit werden regelmäßig überprüft und die Therapie bei Bedarf angepasst.